Kurz vor unserer Verabredung kommt eine Nachricht von Julia Malik: „Oh, ich bin zur Oper gefahren. Komme gleich zum Schauspielhaus.“ Irgendwie ist das der schönste Beginn unseres Treffens mit ihr, weil er ihr Wesen umzeichnet. Das Gespräch findet im Tonstudio des Schauspielhauses Düsseldorf statt. Ein Ort, in dem Unordnung eine Ordnung ist. Julia Malik fühlt sich sichtlich wohl damit.

Es folgt ein Gespräch, in dem in der Ruhe und den Pausen zwischen den Sätzen ihre Gedanken hörbar werden. Julia Malik entzieht sich der Heimat eines Ortes. Sie interpretiert ‚Heimat‘ für sich immer wieder neu, sucht und findet bekannte und bearbeitet sie vielfältig kreativ.

Dieses Gespräch haben wir vor Covid-19 geführt. Wir zweifeln nicht, dass alle Gespräche ihre Relevanz behalten und unser Antrieb, Wörter/Begriffe wie „Heimat“ vielfältig neu zu belegen, gerade erst Fahrt aufgenommen hat.